Chronik

Die Musikkapelle Blaichach besteht seit über 130 Jahren. Der erste urkundlich erwähnte Dirigent hieß Johannes Hof und stammte aus Ettensberg.
Bereits 1860 wird in der Zeitung von einer „Musikgesellschaft“ berichtet. Aus der Zeit von 1860 bis 1920 blieben leider nur zwei Bilder erhalten.
Daher dient das 1878 von einem Sonthofener Fotografen aufgenommene Bild als Gründungsfoto des heutigen Musikvereins.
Beim Brand des Anwesens Jenn in Ettensberg im November 1924 fielen leider die meisten Untrelagen wie Kassenbücher und Chroniken aus dieser Zeit den Flammen zum Opfer.

Am 8. Januar 1921 wurde im Gasthof „Grüner Baum“ die Gründerversammlung des Musikvereins Blaichach vollzogen.
Vorstand damals war Stanislaus König, sein Stellvertreter Anton Spiegelsberger.
Im Protokoll wurde zudem vermerkt, dass Martin Neuhofer bereits 1908 den Musikverein wieder neu zusammenstellte und diese als Dirigent leitete.

An der Generalversammlung am 28. Januar 1922 berichtete der Kassier über Einnahmen in Höhe von 1.126,65 Mark und Ausgaben von 894,00 Mark. Zu dieser Zeit konnte man 96 Mitglieder zum Verein zählen.

Im Jahre 1930 tritt der Verein in den „Allgäuer Musikbund“ ein.
Aufgrund interner Streitigkeiten wurde 1933 kurzerhand eine 2. Kapelle gegründet, die aber schon zwei Jahre später am 24. November 1935 vom damaligen Vorstand Matthias Zimmerer wiedervereint wurde.

Bei der Jahreshauptversammlung am 31. Dezember 1939 im „Grünen Baum“ gab der damals amtierende Vorstand Georg Hallermeier bekannt, dass mit Beginn des Krieges und der damit vielen Einberufungen, jede Vereinstätigkeit bis auf weiteres ruhe.
In dieser dunklen Zeit gingen auch die meisten Instrumente und Noten des Vereins verloren.

An der Geburtstagsfeier von Martin Neuhofer im Jahre 1950 übergab dieser seinen Dirigentenstab an Sepp Baun aus Immenstadt, der aber bald wieder von Fritz Dirr abgelöst wurde. Leider wurde diese Zeit nicht mit Erfolgen verwöhnt.

Im Sommer 1953 wurde Martin Neuhofer aufs Neue gefordert. Auf besonderen Wunsch der Blaichacher Bevölkerung stellte er wieder eine Musikkapelle zusammen. Bis auf wenige Ausnahmen waren alles neue Musiker, die den Klangkörper formten. Ottmar Neuhofer fungierte damals als 1. Vorsitzende des Vereins.

Am 18. September 1954 fand die „Vereinsgründung“ im Gasthof „Grüner Baum“ statt. Es war ein besonderes Anliegen der Kapelle, einen Musikverein mit möglichst vielen passiven Mitgliedern, die der Kapelle das Rückgrat stärken, zu gründen.
Und so waren es rund 100 Mitglieder neben den aktiven Bläsern, die schon am Abend der Versammlung im Musikverein Blaichach aufgenommen wurden.
Die Vereinsführung bestand damals aus dem 1. Vorstand Ottmar Neuhofer, dem 2. Vorstand Hillarius Gast, dem Schriftführer Sepp Klarer und dem 1. Kassier Norbert Huber.

Am „Tag der Blasmusik“ im Jahre 1955 präsentierte sich der Musikverein erstmals öffentlich in einer einheitlichen Tracht.

An der Versammlung am 13. Dezember 1958 im Gasthof „Gemse“ in Blaichach wurde Georg Hallermeier wieder zum 1. Vorstand des Vereins gewählt, da Ottmar Neuhofer aus beruflichen Gründen Blaichach verließ und nach Fischen zog.
Gleichzeitig ging an diesem Tag eine Ära eines Mannes zu Ende, der jahrzehntelang die Geschichte und Geschicke des Musikvereins Blaichach entscheidend mitgestaltet hatte: Martin Neuhofer. 60 Jahre Musiker und 40 Jahre Dirigententätigkeit sprechen für sich.
Die Ernennung zum Ehrendirigenten war an diesem Tag nur noch Formsache.
Als Nachfolger übernahm Anton Neuhofer dieses wichtige Amt.

Ein Höhepunkt in der Vereinsgeschichte fand in der Zeit vom 6. und 7. August 1960 statt. Über 600 Musiker aus 26 Musikkapellen nahmen am Bezirksmusikfest des Bezirks II Sonthofen in Blaichach teil. Damals nahmen noch 90 Prozent der gemeldeten Kapellen an den Wertungsspielen teil.

Am 30. Juli 1961 ging ein lang unerfüllter Wunsch des Musikvereins in Erfüllung. Ein eigener Übungsraum konnte auf dem Grundstück der Aktienbrauerei Kaufbeuren in unmittelbarer Nähe des Vereinslokals „Reichsadler“ eingeweiht werden. Durch den unermüdlichen Einsatz von Georg Hallermeier und Anton Neuhofer, durch viel Eigenleistung der aktiven Musiker, mittels Zuschüssen der Gemeinde Blaichach und des Landratsamtes Sonthofen, sowie vieler Geld- und Sachspenden der örtlichen Baugeschäfte konnte dieses Projekt realisiert werden.
Ein Führungswechsel erfolgte am 27. November1966. Georg Hallermeier trat von seinem Amt als Vorstand zurück. Sein Nachfolger war Sepp Hohenegg.
Aufgrund seiner Verdienste um den Verein wurde Hallermeier von der Versammlung als Ehrenvorstand ernannt.
An der Generalversammlung am 26. Januar 1969 legten Vorsitzender Sepp Hohenegg und Dirigent Anton Neuhofer ihre Ämter nieder.
Als neuer Vorstand konnte Bernhard Steiger, damals gerade einmal 22 Jahre alt, und Rudi Schippl als neuer Dirigent gewonnen werden.

Besonderen Wert legte Rudi Schippl auf die gezielte Förderung und Ausbildung des Nachwuchses für die Kapelle. So blieb es nicht aus, dass mit der Zeit der Übungsraum am Bahnhofsweg zu klein wurde.
Unter der Bauleitung des 2. Vorsitzenden Franz Burger und den enormen Eigenleistungen der aktiven Musiker wurde der Übungsraum erweitert und bot damit Platz für 50 Musiker.
In musikalischer Hinsicht konnte der Bekanntheitsgrad des Musikvereins Blaichach und somit auch der Gemeinde Blaichach deutlich gesteigert werden.

In den 70ern und Anfang der 80er Jahre unternahmen die Musiker zahlreiche Auslandsreisen. Die Höhepunktewaren Auftritte in der Zeit vom 29. August bis 2. September 1969 zu den Festwochen nach Lillebonne, Frankreich. Die Stadt ist bis heute Partnerstadt Immenstadts.
Vom 6. bis 17. Oktober 1972 ging es nach Calgary, Kanada zum „Bayrischen Oktoberfest“.
Nach New York zur „Steuben-Parade“ ging es vom 22. bis 30. September.
In die Tschechoslowakei nach Brünn reiste die Kapelle vom 2. bis 9. Januar 1982 und vom 12. bis 31. Juli 1984 nach Hunter in die USA zum „German-Alps-Festival“.
Das „Hundertjährige“ feierte der Musikverein Blaichach vom 15. bis 17. September 1978.
Neben dem Festabend mit Festakt, fanden die eigentlichen Feierlichkeiten am Sonntag statt.

Nach dem Festgottesdienst und der Kranzniederlegung am Ehrenmal stand die Einweihung des neuen Musikpavillions auf dem Programm. Auf Betreiben der beiden Vorstände wurde auf einem Grundstück zwischen „Reichsadler“ und Bahnhof der Pavillion durch die Gemeinde Blaichach errichtet. So konnte die Kapelle mehrere Standkonzerte für den immer mehr aufkommenden Tourismus geben.
Sinkendes Interesse innerhalb der Bevölkerung an Standkonzerten und die Lage zwischen zwei immer größer werdenden Verkehrsadern (Straße und Bahn) machten es leider notwendig, das Bauwerk wieder abreißen zu müssen.

Im Jahre 1985, nach 16 Jahren Amtstätigkeit, legte Bernhard Steiger den 1. Vorsitz des Vereins nieder. Franz Burger, der 25 Jahre das Amt des 2. Vorstandes inne hatte, folgte Bernhard Steiger.
Nachfolger wurden Max Müller und Wolfram Zehetleitner.
Im September 1985 verstarb nach langer, schwerer Krankheit der Dirigent der Kapelle, Rudi Schippl. Trotz intensiver Bemühungen konnte die Vorstandschaft keinen Ersatz für ihn finden. Daraufhin übernahm Max Müller selbst den Dirigentenstab und führte den Verein in Personalunion als Vorstand und als musikalischen „Chef“.

Bei der Generalversammlung 1987 wurde das alte Team Bernhard Steiger und Franz Burger reaktiviert, da laut Satzung aus dem Jahre 1975 eine Ämterhäufung nicht zulässig war.

Am 12. März 1993, sechs Jahre später, fand im Gasthof „Reichsadler“ ein Generationswechsel statt. Nachdem Franz Burger ein Jahr vorher endgültig in Rente ging, übernahm der bisher 2. Vorsitzende Stefan Schaidnagel den Vorsitz des Vereins.
Als 2. Vorsitzender wurde Peter Burger gewählt, der nun in die Fußstapfen seines Vaters Franz trat.

Im gleichen Jahr fand erneut eine Auslandsreise statt. Die vereinigte Musikkapelle „Blaichach-Burgberg“ mit weiteren 20 Musikern aus umliegenden Kapellen flog nochmals nach New York zur „Steuben-Parade“. Vom 16. bis 22. September konnten die Musiker allerhand erleben, hatten aber auch einiges zu tun.

Nach einer Amtsperiode trat Stefan Schaidnagel aus beruflichen Gründen zurück. Bei den Wahlen am 10. März 1995 wurde Anton Heininger in das Amt des 1. Vorsitzenden gewählt.
Die neue Vorstandschaft sah sich gleich zu Beginn mit einem größeren Problem konfrontiert:
Schon Monate vorher hegte Max Müller Rücktrittsgedanken. Mehrere Bewerber stellten sich vor und hielten Probedirigate. Aber kein einziger passte zum Musikverein. So wurde aus der Not eine Idee geboren: Der Musikverein finanzierte die Dirigentenausbildung von Reinhold Hehl. Die Erfolge bei den Oster- und Kirchenkonzerten in den folgenden Jahren bestätigten, dass die Investition mehr als berechtigt war.

Bei der Jahreshauptversammlung am 8. März 1996 wurde eine neue Vereinssatzung verabschiedet. Somit wurde der Musikverein Blaichach vom Finanzamt Kempten als gemeinnützig anerkannt.

Von 1996 an zeigte der Musikverein allerlei Aktivitäten, bei der sie sich und die Gemeinde Blaichach präsentieren konnten.
Jedes Jahr im November findet ein Kirchenkonzert statt, bei dem die musikalische Darbietung und der Publikumszulauf kontinuierlich nach oben führen.

1997 zierten Blaichacher Musiker das Titelblatt einer Werbebroschüre des Landratsamtes Oberallgäu, die in der ganzen Republik versandt wurde.

1998 waren die Blaichacher Musiker auf dem Nebelhorn mit dabei, als dort oben das „höchste und größte“ Blasorchester seinen Eintrag ins Guiness-Buch der Rekorde fand.

Die Teilnahme am 1. Euregio-Musikfestival in Sonthofen erfolgte 1999.

Bestens in Szene setzte sich der Musikverein bei der von RSA Kempten und der Brauerei Zötler organisierten Veranstaltunen „Stille Stars der Heimat“ im Jahre 2000.
Im gleichen Jahr konnte Sandra Müller beim Bezirksmusikfest in Berghofen den
Titel „Vize-Miss ASM“ erkämpfen.

Bei der Generalversammlung am 24. März 2001 übergab Anton Heininger sein Amt aus gesundheitlichen Gründen an seinen bisherigen Stellvertreter Peter Burger.
Als 2. Vorsitzender wurde Bernhard Übelhör ins Gremium berufen.

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